Die globale Finanzkrise von 2008 bis 2017 hat tiefe Spuren in der Wirtschaft hinterlassen und zahlreiche Unternehmen in den Abgrund gerissen. In diesen turbulenten Zeiten fiel auch eine Firma, die 17 Jahre lang erfolgreich am Markt bestand, den unerbittlichen Mechanismen der Finanzwelt zum Opfer.
Bis August 2008 lief unser Geschäft reibungslos. Doch gegen Ende des Jahres meldete unser erster Großkunde aus dem Gießereibereich Insolvenz an, und im Januar 2009 folgte ein weiterer Kunde derselben Branche. Innerhalb weniger Monate brachen unsere Umsätze um etwa 50 % ein. Trotz dieser existenzbedrohenden Situation wagten wir einen mutigen Schritt: Im Frühjahr 2009 begannen wir mit dem Bau einer innovativen Windenergieanlage nach dem Savonius-Prinzip, ausgestattet mit leistungssteigernden Modifikationen. Ein Projekt, das uns finanziell stark beanspruchte.
Unsere Bemühungen, betreffend Neukundenakquise, schienen sich im September 2009 endlich auszuzahlen, als wir einen neuen Kunden gewinnen konnten und im Oktober ein deutliches Umsatzplus verzeichneten. Doch anstatt aufatmen zu können, erhielten wir einen Schlag ins Gesicht: Unsere Hausbanker von der Bank 1 Saar, Herr G. und Frau Th., erklärten uns, dass ihre Bank keine weitere Geschäftsbeziehung mit unserer Firma unterhalten möchte – trotz unseres positiven Umschwungs.
Stattdessen gewährten sie uns als Privatpersonen einen großzügigen Kredit, wobei wir als Sicherheit unser gesamtes Hab und Gut (Privathaus, Firmenhalle und alle eigenen Maschinen etc.) verpfänden mussten. Dies alles geschah zu einer Zeit, in der die Banken durch staatliche Rettungspakete mit frischem und billigem Kapital versorgt wurden. Es scheint, als hätte die Bank beschlossen, Unternehmen wie unseres, die unverschuldet in Not geraten waren, systematisch aus ihrem Portfolio zu entfernen.
Nach über 15 Jahren einer äußerst fruchtbaren und lukrativen Geschäftsbeziehung mit der Bank 1 Saar wurde diese abrupt beendet. Die Ironie des Ganzen? Öffentlich warf die Bank „Nebelkerzen“ und behauptete über die Printmedien das Gegenteil, um ihr Image zu wahren.
Die Bankenkrise hat nicht nur Großkonzerne erschüttert, sondern auch den Mittelstand – das Rückgrat unserer Wirtschaft – schwer getroffen. Doch während die Banken gerettet wurden, ließ man kleine Unternehmen wie unseres im Stich. Diese Erfahrung wirft ein grelles Licht auf das Versagen des Bankensystems während dieser Krise.
Im nächsten Blog Beitrag zu meinem Buch „Das Versagen der Banker“ werde ich das Verhalten der Sparkasse Neunkirchen Saar beleuchten und aufzeigen, wie sie sich mitten im Tornado der Weltwirtschaftskrise verhalten hat.
Bleiben Sie gespannt!
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