Der Werdegang von Dirk Schul (Teil 3): Auf Umwegen zum Erfolg

Nachdem mein Ausflug in die Selbstständigkeit in der Gastro-Szene leider nicht den erhofften Erfolg brachte und ich mich gezwungen sah, diesen Weg abzubrechen, stand ich erneut vor der großen Frage: Was nun?

Da ich den Ruf hatte, gut reden zu können, beschloss ich, mich als freier Handelsvertreter beim Bertelsmann Clubcenter zu versuchen. Das bedeutete in der Praxis, dass meine Kollegen und ich an Verkaufsständen standen und versuchten, vorbeieilenden Menschen Clubcenter-Verträge schmackhaft zu machen. Doch nach einiger Zeit merkte ich, dass das nicht die richtige Aufgabe für mich war. Die ständige Überzeugungsarbeit und die immer gleichen Phrasen machten mir keinen Spaß. Also entschied ich mich, beim Clubcenter aufzuhören, und meldete mich 1984 bei der Bundesagentur für Arbeit.

Nach einer Weile der Arbeitslosigkeit fragte ich gezielt nach einer Umschulung. Ich hatte die Idee, in den Bereich Hardware/Software, Koch oder Kfz-Mechaniker einzusteigen. Der Berater der Agentur sah das jedoch anders: Hardware/Software sei nichts für mich, als Koch wäre ich ständig unterwegs und kaum zu Hause, und als Kfz-Mechaniker würde ich nur wenig verdienen. Sein Vorschlag: eine Umschulung zum Mess- und Regelmechaniker. Das klang gut, also willigte ich ein.

Im Januar 1985 erhielt ich dann die Einladung, mich im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Saarstahl Völklingen, Werk Neunkirchen, einzufinden. Dort angekommen, waren viele andere Teilnehmer versammelt, und es wurde über verschiedene Berufe gesprochen – jedoch nicht mehr über den Mess- und Regelmechaniker. Stattdessen standen nun Berufe wie Dreher, Betriebsschlosser, Maschinenschlosser und Werkzeugmacher zur Auswahl. Es drängte sich der Verdacht auf, dass die Bundesagentur für Arbeit schlichtweg Leute für eine Umschulung suchte, ohne wirklich auf ihre Wünsche einzugehen. Schließlich entschied ich mich für die Umschulung zum Werkzeugmacher.

Am 4. Februar 1985 begann dann die Umschulung. Doch gleich am ersten Tag gab es eine unerwartete Wendung: Der Beruf des Werkzeugmachers konnte nicht ausgebildet werden, weil die dafür benötigten Messgeräte schlichtweg nicht vorhanden waren. Manchmal fragt man sich wirklich, was einem alles so erzählt wird. Übrig blieb für mich nur noch der Maschinenschlosser.

Und so begann meine Umschulung zum Maschinenschlosser.

Soviel für heute in meiner Blog-Serie. Im nächsten Teil folgt eine lustige kleine Anekdote aus der Umschulungszeit und wie ich schließlich den Weg zur Hydraulik fand. Bleibt also weiterhin gespannt!

 

 

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