Im heutigen Beitrag möchte ich eine spannende Geschichte aus meinem Buch NICHT GANZ DICHT! "Hydraulik kompakt: Praxistipps vom Experten" (ISBN Hardcover: 978-3-384-04650-5) mit Ihnen teilen. Bereits in Kapitel 1 beschreibe ich ein besonderes Projekt: die Entwicklung meiner „lautlosen Windturbine,“ für die ich 2013 ein europäisches Patent erhalten habe. Diese Windturbine ist nicht nur innovativ in ihrer Technik, sondern auch speziell in der Art, wie ich ihre Leistung gemessen habe. Es war ein aufwendiger Prozess, der Hydraulik und moderne Messtechnik vereinte – ein echtes Highlight meiner Karriere im Bereich Hydraulik und Ingenieurtechnik!
Die Herausforderung der Leistungsmessung
Um die Effizienz der „lautlosen Windturbine“ exakt zu bestimmen, habe ich eine hydraulische Messstrecke installiert. Dieses Messsystem ermöglicht es, die Leistungsdaten direkt und präzise abzufragen. Im Kern dieser Messstrecke stand eine Außenzahnradpumpe mit einem Fördervolumen von 96 Kubikzentimetern pro Umdrehung, die ich unterhalb der Turbine montierte. Die Pumpe war direkt mit der Messturbine gekoppelt, sodass die durch den Wind angetriebene Turbine die Pumpe in Bewegung setzte – ein faszinierendes Zusammenspiel von Mechanik und Windkraft.
Die Bedeutung der digitalen Messgeräte
Für die Erfassung der Leistungsdaten nutzte ich ein digitales Handmessgerät, zum Beispiel ein HMG. Dieses Gerät ermöglichte es mir, Überdruck und Literleistung in Echtzeit zu messen und so genau zu verfolgen, wie viel Energie die Windturbine bei unterschiedlicher Windgeschwindigkeit erzeugt. Um eine kontinuierliche Windmessung zu garantieren, habe ich zusätzlich ein Schalenanemometer angebracht, das die Windgeschwindigkeit im 10-Minuten-Mittelwert erfasste.
Die Rolle des Drosselventils
Ein weiteres wichtiges Bauteil war das verstellbare Drosselventil in der Messstrecke. Sobald die Turbine zu drehen begann, habe ich das Drosselventil langsam zugedreht und die Werte am HMG-Gerät abgelesen. Diese Werte lieferten Informationen zur Literleistung und zum Überdruck, während die Windturbine immer weiterdrehte. Natürlich habe ich das Ventil nur so weit zugedreht, dass sich die Turbine weiterhin ohne große Widerstände bewegen konnte.
Berechnung der Leistung
Die erhaltenen Daten nutzte ich zur Berechnung der erzeugten Leistung in Kilowatt. Dazu verwendete ich eine einfache, aber effektive Gleichung:
Liter pro Minute×Druck in Bar÷600=Kilowatt
Diese Gleichung ermöglichte es mir, die gemessenen Werte des Hydrauliksystems in konkrete Kilowatt-Angaben umzurechnen. Indem ich diese Werte anschließend mit den vom Schalenanemometer aufgezeichneten Windgeschwindigkeiten verglich, konnte ich die exakte Leistung bestimmen, die bei einer bestimmten Windgeschwindigkeit an der Welle der Windturbine ankam.
Ein praktisches Beispiel für Hydraulik im Einsatz
Die Entwicklung und Messung der „lautlosen Windturbine“ zeigt eindrucksvoll, wie vielseitig Hydraulik und Messtechnik eingesetzt werden können. Wenn Sie sich für weitere Praxistipps und faszinierende Anekdoten aus der Welt der Hydraulik interessieren, dann ist mein Buch NICHT GANZ DICHT! "Hydraulik kompakt: Praxistipps vom Experten" genau das Richtige für Sie. Darin gebe ich Ihnen nicht nur wertvolle Tipps für den Arbeitsalltag, sondern zeige auch auf, wie man durch Ingenieurskunst und Kreativität neue Lösungen schafft.
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